Balkonkraftwerke: Ihr Weg zur eigenen Solarenergie.

Erfahren Sie alles über die Vorteile von Balkonkraftwerken, über Kosten, Nutzen, Amortisationsdauer und gesetzliche Voraussetzungen.

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von Kati Mickel

24.10.2024

Balkonkraftwerk

Balkonkraftwerke: Energiequelle für jedermann


Sie sind auf der Suche nach einer praktischen Möglichkeit, Ihre Energiekosten zu senken? Sie möchten unabhängig sein von steigenden Energiepreisen und interessieren sich daher für ein Balkonkraftwerk? Dann lesen Sie diesen Blog und erfahren Sie alles Wesentliche zu diesem Thema.


Was genau ist ein Balkonkraftwerk?

Balkonkraftwerke, auch als Mini-Solaranlagen bekannt, sind kleine Photovoltaikanlagen, die speziell für den Einsatz auf Balkonen, Terrassen oder an Fassaden konzipiert sind. Sie ermöglichen es Privatpersonen, eigenen Solarstrom zu erzeugen und eignen sich bestens für Mieter und Wohnungseigentümer, die ihre Energiekosten senken und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck reduzieren möchten.

In der Regel bestehen die kleinen Photovoltaikanlagen aus zwei bis vier Solarmodulen, einem Wechselrichter und einer Verbindungsbox. Bezüglich der Installation bieten manche Hersteller Komplettsets an, die einfach einzurichten sind und keine externen Fachleute erfordern. Oft kann daher die Installation in wenigen Stunden und ohne professionelle Hilfe erfolgen und erfordert keine aufwendigen baulichen Veränderungen. Im Normalfall können diese Mini-Solaranlagen direkt an das Stromnetz des Haushalts angeschlossen werden, was den Prozess der Energieerzeugung effizient und leicht macht.

Mit welchen Anschaffungskosten ist zu rechnen?

Wegen des gestiegenen Wettbewerbs am Markt sowie der gesunkenen Herstellungskosten, sind diese kleinen Photovoltaikanlagen relativ günstig erhältlich. Wobei die Anschaffungskosten natürlich je nach Hersteller, Größe, Leistung und Ausstattung variieren, aber dennoch meist zwischen 300 und 1.000 Euro liegen. Angesichts der steigenden Energiepreise und der potenziellen Einsparungen lohnen sich die Ausgaben auf lange Sicht schnell. Mitunter gibt es Fördermöglichkeiten, wie beispielsweise staatliche Zuschüsse oder vergünstigte Kredite, welche die anfänglichen Kosten weiter senken können.

Installationskosten sollten aufgrund der benutzerfreundlichen Konzeption der Anlagen kaum anfallen. Falls die Installation durch Fachkräfte erfolgt, können zusätzliche Kosten entstehen.


Wie sieht es mit dem Nutzen und der Amortisationsdauer aus?

Die Vorteile von Balkonkraftwerken sind vielfältig. Durch die Erzeugung von eigenem Strom sinken die monatlichen Energiekosten beachtlich. Je nach Größe und Ausrichtung der Anlage, können Nutzer zwischen 100 und 400 Euro pro Jahr an Stromkosten einsparen. Darüber hinaus erhöht die Nutzung erneuerbarer Energien den Wert der Immobilie, was langfristig auch Vorteile beim Verkauf oder der Vermietung mit sich bringt.


Die Amortisationsdauer dieser kleinen Photovoltaikanlagen hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab, wie Sonneneinstrahlung am Standort, dem Strompreis und dem individuellen Verbrauchsverhalten. Im Durchschnitt amortisiert sich die Investition in eine solche Mini-Solaranlage innerhalb von fünf bis acht Jahren. Bei steigenden Energiepreisen kann sich die Amortisation sogar noch weiter verkürzen. Nach dieser Zeit erzeugt die Anlage weiterhin kostenlosen Strom, was zu erheblichen Einsparungen führt.


Der Nutzen einer solch kleine Photovoltaikanlage geht jedoch über die bloße Einsparung von Energiekosten hinaus. Ein emotionaler Aspekt dieser Investition ist das Gefühl der Eigenverantwortung und Unabhängigkeit. Für viele Menschen sind der eigene Beitrag zur Energiewende und der aktive Umweltschutz starke Motivationen. Die Vorstellung, dass die Sonne auf den Balkon scheint und gleichzeitig Strom für den Haushalt liefert, erzeugt ein Gefühl der Zufriedenheit und der Nähe zur Natur.


Welche gesetzlichen Voraussetzungen sind zu beachten?

Bevor man sich für ein Balkonkraftwerk entscheidet, ist es ratsam, sich im Vorfeld über die gesetzlichen Voraussetzungen zu informieren und gegebenenfalls fachlichen Rat einzuholen. Allerdings wurden seit kurzer Zeit die Genehmigungsverfahren reduziert sowie der Anmeldungsprozess beim Netzbetreiber automatisiert.

Zum 1. April 2024 vereinfachte die Bundesnetzagentur die Registrierung von Balkonkraftwerken im sogenannten Marktstammdatenregister und hat diese auf wenige, einfach einzugebende Daten beschränkt. Auch eine Anmeldung beim Netzbetreiber ist nun nicht mehr notwendig. Die Bundesnetzagentur informiert diesen automatisch über das neue Balkonkraftwerk.

Das Solarpaket II der Bundesregierung enthält wichtige gesetzliche Angaben, um den Ausbau von Photovoltaikanlagen, einschließlich Balkonkraftwerken, zu fördern.

Hier sind einige der wesentlichen Punkte zusammengefasst:

  1. Vereinfachung der Installation: Damit Wohnungseigentümer und Mieter diese kleinen Photovoltaikanlagen ohne aufwändige Genehmigungsverfahren installieren können, erfolgte eine erhebliche Vereinfachung des Prozesses.
  2. Automatische Anmeldung: Eine Anmeldung beim Netzbetreiber ist nicht mehr notwendig. Der zuständige Netzbetreiber wird von der Bundesnetzagentur automatisch über das neue Balkonkraftwerk informiert.
  3. Privilegierte Maßnahmen: Die Nutzung von Balkonkraftwerken wurde in den Katalog der sogenannten privilegierten Maßnahmen im Wohnungseigentumsrecht und im Mietrecht aufgenommen. Das bedeutet, Wohnungseigentümer und Mieter können die Genehmigung der Installation solcher Anlagen verlangen.
  4. Zustimmung der Eigentümergemeinschaft: Zwar haben Vermieter und Wohnungseigentümergemeinschaften weiterhin ein Mitspracherecht, sie können die Installation jedoch nicht ohne triftigen Grund verweigern.
  5. Bürokratische Erleichterungen: Zudem ist das Anbringen von digitalen Stromzählern nicht mehr verpflichtend, was die Installation von Balkonkraftwerken weiter vereinfacht.
  6. Leistungsfähigere Anlagen: Künftig dürfen Balkonkraftwerke leistungsfähiger sein. So gilt für Geräte mit einer installierten Leistung von bis zu 2 Kilowatt und einer Wechselrichterleistung von bis zu 800 Voltampere eine vereinfachte Anmeldung.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen und die Klimaziele zu erreichen.